31.10. Santa Fé

Das kleine Städtchen Santa Fé eignet sich bestens zum Wandern. Wir wollten den Cerro Tute besteigen, da man von dort eine tolle Sicht über die Gegend haben soll. Nach dem Frühstück sind wir zusammen mit einer anderen Deutschen aus dem Hostel aufgebrochen. Zunächst ging es eine gute halbe Stunde an der Straße entlang bis der Weg zum Cerro Tute begann. Auf dem Weg kam uns noch eine Demonstrantengruppe entgegen, die auf das Leben mit Krebs aufmerksam machen wollten. Da wir diese halbe Stunde nur bergab gelaufen sind, mussten wir nun ca. 600 Höhenmeter bewältigen. Während wir an der Straße noch im Schatten der Bäume laufen konnten, gab es jetzt fast nur noch Sonne und es war unglaublich heiß. Insgesamt war der Hinweg nur um die 6km lang, aber da es so viele Höhenmeter waren, ging es fast die ganze Zeit steil bergauf. Gleich am Anfang haben wir eine Frau gefragt, ob das der richtige Weg ist und sie hat uns ganz entsetzt angeschaut und mehrmals wiederholt, dass der Cerro Tute aber echt weit weg sei :D Vielleicht hätten wir auf sie hören sollen...
Auf dem Weg kamen wir immer wieder an Häusern, die wohl als Wochenendhäuser dienen, aber auch Hütten in denen Familien wohnen, vorbei. Manchmal stand ein Auto im Hof, aber bei anderen war es offensichtlich, dass die Familie kein Auto hat und wir fragten uns, ob sie die Strecke wohl immer zu Fuß zurücklegen. Am Anfang hatten wir noch einen Sinn für die Aussicht, aber irgendwann waren wir alle nur noch damit beschäftigt irgendwie die nächste Steigung zu schaffen. Unterwegs haben wir dann an einem kleinen Bach unser Gesicht gekühlt. Uns wurde bald klar, dass wir zu wenig Wasser dabei haben und so hab ich bei der nächsten Hütte an der wir ankamen gerufen und darum gebeten unsere Flaschen auffüllen zu dürfen. Die Leute haben in sehr armen Verhältnissen gelebt, aber mich sofort hochgewunken und uns alle möglichen guten Wünsche mit auf den Weg gegeben. Irgendwann ist dann noch ein Jeep mit einem Bett auf dem Dach an uns vorbeigefahren, da wussten wir noch nicht wie dankbar wir noch über genau dieses Auto sein würden :D
Nach über 2h sind wir dann von der holprigen Straße abgebogen, um uns auf steinigen Serpentinen immer weiter dem Gipfel zu nähern. Ich glaube, wenn es irgendwo an dieser Stelle Schatten gegeben hätte, wären wir nicht mehr weiter gegangen. Das letzte Stück gab es dann nur noch einen schmalen Trampelpfad durch mannhohes Gras und Gebüsch und dann hatten wir es nach 3h tatsächlich geschafft! Die Aussicht war toll auf die umliegenden Dörfer und Berge. Wir haben uns aber nur kurz ganz oben aufgehalten, da es hier auch keinen Schatten gab und uns dann ein paar Meter unter dem Gipfel an die Felswand gesetzt. Hier hatten wir einen herrlichen Blick und vor allem hat ein kühler Wind geweht, so dass wir uns in Ruhe für den Rückweg stärken konnten. Danach haben wir uns an den Abstieg gemacht, der zwar nicht so anstrengend aber dafür ziemlich rutschig war. Obwohl es erst Mittag war konnten wir in der Ferne die ersten Wolken aufziehen sehen. Als wir es das steilste Stück hinunter geschafft hatten und wieder auf dem matschigen Holperweg waren, kam wieder der Jeep angefahren, nur dieses Mal ohne Bett. Da wir echt fertig waren und beim klar war, dass der Weg sich bei Regen wohl schnell in einen Fluss verwandelt, haben wir das Auto angehalten und gefragt, ob sie uns mitnehmen können. Der Fahrer wollte sogar eh nach Santa Fé und als wir auf die Ladefläche geklettert sind wurde uns klar, dass er wohl eine Art Shuttleservice für die Menschen hier oben ist und sie für kleines Geld mitnimmt. Bis wir dann wieder auf der geteerten Straße waren, waren wir extrem durchgeschüttelt und hatten so viele Leute eingesammelt, dass die beiden Bänke auf der Ladefläche voll waren.
Zurück im Hostel haben wir erstmal geduscht und uns in den Hängematten erholt. Gegen später sind wir durchs Städtchen geschlendert, haben die Kirche und den kleinen Markt angeschaut und eingekauft. Hier sieht man auch immer wieder Frauen der Ngöbe-Buglé, einer der indigenen Stämme Panamas, die man gut an ihren Kleidern erkennt.

Demonstration 

Dort hinten sieht man den Cerro Tute 

Ganz schön steil...

Unterwegs sahen wir Kühe,..

...Blumen...

...und einen Jeep mit Bett :D

Wir nähern uns :)

Das letzte Stück des Weges

Geschafft! 

Erschöpft an unserem Picknickplatz 




Der Abstieg war ganz schön rutschig...

Wolken ziehen auf



Lukas war zu groß und musste den Kopf einziehen :D

Frauen der Ngöbe-Buglé 

Kirche von Santa Fé 


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